mein Montag, 2. September
Nachts um Drei.
Schon wieder so früh wach! Zu blöd, jetzt wäre die beste Zeit für ruhigen, erholsamen Schlaf. Ich bin hellwach. Mein Mann schnarcht leise vor sich hin, auch die Katze schläft, am Fußende. Leise stehe ich auf im Dunkeln auf und gehe ins andere Zimmer an den PC. Im einen Blog erzähle über meine Freude vom Samstag auf dem Mainzer Markt. (* Falls Du´s lesen willst, siehe Rentnerdasein. Auswandern?)
Dann gucke ich, was sich in ebay getan hat. Uns beide hat nämlich gestern nachmittag das Fieber gepackt. Micha hat seine schöne rote, ärmellose Strickweste im Frühjahr irgendwo liegen lassen und suchte nach einem adäquaten Ersatz. Strickwesten in Feinstrick und farbig für Männer zu finden ist nicht einfach. Es gibt schöne ärmellose Trachtenwesten, aber zu dicke Wolle und die Farben sind verkehrt. Rot ist gar nichts. Bei ebay waren zwei passable. Die neue hat mein Mann gleich gekauft. Bei der schon getragenen hat er max. 2 Euro geboten. Da er der einzige war, kriegt er sie für 1 Euro plus Versandkosten. Aber diese Versteigerung endete erst am Dienstag. Wo wir am Sonntag nachmittag in ebay schonmal angemeldet waren, bekamen wir richtig Lust zu stöbern. Vor allem ich. Ich fand eine Menge.
Oha, welche Freude heute Morgen! Micha hat 10 Paar gummilose Socken ersteigert, neue natürlich. Ich habe den Zuschlag bei mehreren Mokka-Sammeltässchen und einen verglasten Setzkasten für meine Miniatur-Eulen.
Moins, kurz vor Sechs.
Jetzt geht das Getöse los. Das Nachtflugverbot für den nahen Airport Frankfurt endet um 6 Uhr. Der Wind steht für uns in Kostheim zur Zeit wieder ungünstig. Der "Fluchlärm" hört bis in die Nacht hinein nicht mehr auf. Das bleibt die ganze Woche so.
Ich verrichte meine üblichen Morgentätigkeiten. Bei einer Tasse Kaffee fülle ich dann die Überweisungen für unsere Internet-Einkäufe aus.
In den letzten Wochen habe ich oft früh alleine gefrühstückt, weil ich schon zeitig das Haus verlasse. Noch ein kurzer Gesprächsaustausch mit meinem Mann im Bett und Küsschen, Küsschen für´s Mietzchen, Sachen schnappen und weg.
Halb Acht.
Ich mache mich auf den Weg ins Tierheim, leider nur mit dem Pkw zu erreichen. Anhalten beim Bäcker, ein lecker belegtes Brötchen für Mittags kaufen.
Die Wetterfrösche haben Hochsommertemperaturen für diese erste Herbstwoche angekündigt. Deshalb sind die Hundeausführer, die Vormittags Zeit haben, so früh wie möglich da.
Der Vormittag.
Die Montage und Donnerstage sind meine festen Hundeausführtage, weil das Tierheim für Besucher geschlossen ist. An den anderen Tagen muss ich mich nach den Besuchszeiten richten, wo die Hunde maximal eine halbe Stunde ausgeführt werden dürfen. Eventuelle Interessenten sollen nicht lange warten müssen.
Leider sitzen und warten die Tierheimhunde viele, viele Stunden, bis sie einmal am Tag raus kommen. Viel Zeit ist bei zwischen 80 und 120 Hunden nicht, trotz der vielen ehrenamtlichen Ausführer. Die Pfleger haben sehr viel zu tun. Es ist eine Riesenmenge andere Tiere da, die alle gut versorgt und betreut werden.
Acht Uhr.
Simba freut sich total, wenn ich in seine Box komme. Erst legt er sein Köpfchen schief, dann kommt er auf mich zu und macht Männchen. Er ist so goldig! Bevor wir raus gehen wird er kurz geknuddelt, Leine an und ab geht´s im Galopp. Oft schafft er´s nicht mal bis vor das Haus, so dringend muss er pinkeln. Heute gehen wir den Waldweg entlang in den Ort Königstätten. Simba gefällt das nicht, an der kurzen Leine bei Fuß. Im Wald lasse ich die Leine lang. Da fühlt er sich besser, kann rumschnüffeln und springen. Da gehorcht er mir ohne Widerstand.
Kurz vor halb Zehn.
Vic ist als nächster dran. Der Gute macht nicht in seine Bude. Er hält ein bis ihm fast die Blase platzt.
Gerade will ich ihn anleinen, als das Handy klingelt.
Papa hatte ich ganz vergessen...
Bin mit diesem Artikel noch nicht fertig!
Jetzt ist Samstag, der 7. September, kurz vor 11 Uhr.
Kleine Pause!
Weiter geht´s planmäßig heute Nachmittag,
wenn wir aus Mainz zurück sind. Fotos folgen dann auch.
...Papa hatte ich ganz vergessen.
Sein Auto musste heute in die Werkstatt. Ich hatte ihm versprochen, ihn dort abzuholen und heim zu fahren. Jetzt rief er an, dass die Werkstattleute ihn heimgefahren haben. Aber er wüsste gar nicht, was er heute Mittag machen soll. Ohne Auto komme er nur schwerlich ins Altersheim zum Essen. Kurz überlegte ich, dann verabredete ich mich mit ihm für 13 Uhr, damit wir zusammen essen gehen.
Dann leine ich Vic an, der ganz ruhig gewartet hatte, und gehe mit ihm los. Wow, was hat der alte Hundeherr mal wieder einen kräftigen Zug drauf! Die Minihündchen, die Frau T. ausführt, kann er nicht leiden. Er würde sie am liebsten... nein, was denkst Du denn? Vic ist ein freundlicher, friedlicher Hund!
Halb Elf.
Die nächste Runde ist mit Lena. Mit meiner Lieblingshündin gehe ich zu dem kleinen See, worin sie gerne rumplanscht. Vor Freude kugelt sie danach auf der Wiese herum.
Zurück nach etwa einer Stunde mit Lena, mache ich eine Pause im Ausführerraum. Ein bisschen Plaudern, einen Apfel essen, was trinken.
Kurz vor Zwölf.
Bis zum Mittagessen ist noch Zeit. Ich schaue in die Liste, welche Hunde noch nicht draußen waren. Den kleinen Pensionshund in der Altbaubox 14 könnte ich noch nehmen, meint jemand. Gesagt, getan, und so ziehe ich mit dem Linus los. Er ist ein hübscher schwarzweisser Jack-Russell-Terrier, aber leider nicht so brav wie die meisten Hunde, die im Tierheim in Pension sind.
Mittags
Das belegte Brötchen vom Bäcker hebe ich mir für´s Abendessen auf, denn nun bin ich ja mit Paps verabredet. Schnell aus den verschwitzen Klamotten raus, umziehen. Es ist nicht weit zu fahren, Vater wohnt im gleichen Ort wo das Tierheim ist.
Unterwegs merke ich, dass ich meine Kniebandagen im Tierheim vergessen habe. Ich werde die teuren Dinger nachher holen, beschließe ich. Jetzt habe ich Hunger. "Bratkartoffeln hätte ich gerne", hatte Papa vorhin am Telefon gesagt. Nun sehe ich sie vor meinem geistigen Auge und mir läuft das Wasser im Mund zusammen.
Paps wartet schon, und wir starten gleich. Ja, er weiss wo es gute Braties gibt. Wir essen im Hasslicher Brauhaus Sülze mit Zwiebeln und - na klar - Bratkartoffeln. Hervorragend! Unsere großen Portionen haben wir beide voll vertilgt.
Noch ein Schwätzchen mit meinem Paps, dann fahre ich ins Tierheim zurück.
Gegen 15 Uhr
Die Kniestulpen sind noch da, freut mich.
Jetzt, gestärkt vom guten Essen, könnte ich noch eine Runde mit Bogar zulegen - wenn der will. Er ist aber in ein anderes Freigehege verlegt worden. Ich finde ihn zusammen mit einem riesigen Schäferhund. Zur Begrüßung kommt Bogar an den Zaun, aber verzieht sich gleich in das kühle Hundehaus. Es ist nämlich richtig heiss geworden.
"Der wird hoffentlich keine Lust haben, mich zu beissen", denke ich von dem Schäferhund, und gehe hinein in Gelände. Der Schäferhund sieht die Leine und kommt freudig angesprungen. Er macht einen freundlichen Eindruck, und ich streichle ihn. Das animiert ihn, sich bei mir anzuschmusen.
Ich gehe weiter zum Hundehaus. Der schwarze Bogar rührt sich nicht raus. Ihm ist es scheint´s zu heiss. Froh, dass ich auch im Schatten bin, lasse ich mich auf einem Liegebrett nieder. Der andere Hund liegt sofort neben mir, sein Kopf auf meinem Schoß. Der ist ein richtiges süßes Riesenbaby! Nach einigen Minuten legt sich auch Bogar neben mich.
Das ist eins meiner schönsten Tierheimerlebnisse, Siesta mit zwei großen Schmusehunden rechts und links neben mir.
Nach einiger Zeit lege ich Bogar die Leine an. Willig kommt er jetzt mit. Der Andere ist sichtlich enttäuscht, will auch dabei sein. Mit ein bisschen Mühe und Hähnchen-Dörrfleisch halte ich ihn zurück. Mit Bogar bleibe ich im Wald. Bogar ist ein braver, sehr gut erzogener Hund. Ich gehe sehr gerne mit ihm, das ist richtig entspannend.
Gegen 17 Uhr
Endlich daheim. Mein Mann ist auch da. Der Rest des Tages verläuft in Ruhe. Nach den Nachrichten schlafe ich schon ein. Auch Michas Anstupser, ob ich nicht lieber in mein Bett will, wecken mich kaum auf. Gegen Zehn gehe ich aber doch. Gute Nacht!
Bin mit diesem Artikel immer noch nicht fertig.
Die Fotos... .
Jetzt ist es 23:40 Uhr am Samstag, 7. September.
Müde! Mein Bett ruft! Drum jetzt Gute Nacht!