Zwei-Kaffeebecher-Blues / komische Episoden
Das Foto rechts ist ein Schabernack von "Cebulon".
- Wie fast immer wache ich in meinem eigenen Bett auf. Es ist ein normaler Arbeitstag - einer meiner letzten. Noch 7 Tage bis zur Altersteilzeit, Ruhephase und Freiheit!
Heute ist Freitag, der 13. Juli 2012. Aber lassen wir das mit dem Aberglauben.
Ich sehe aus dem Fenster Regen. Es ist kühl.
Der Morgen beginnt also ohne besondere Vorkommnisse. Alles easy. Sehen wir weiter...
Auf dem Weg zur Arbeit.
Episode 1 - die dicke Bruchlandung
Im Bus zum Bahnhof Mainz-Kastel komme ich mit einer netten Frau ins Gespräch. Ich schätze sie auf Mitte Dreissig. Sie ist hübsch, aber sehr, sehr voluminös. Im Bahnhofskiosk begegnen wir uns wieder, lachen und stellen fest, dass wir beide nach Frankfurt wollen. Es ist noch Zeit, bis der Zug kommt. Ich halte mich kurz bei den Zeitschriften auf. Sie geht schon vor.
Auf dem Bahnsteig sehe ich sie von hinten stehen, wie sie sich auf einer Wartebank einrichtet. Sie holt ihre Zeitung aus der Tasche, stellt den Becher auf die Sitzbank, dreht sich um und schiebt ihren Hintern Richtung... ja, wohin?
Ich bin zu weit entfernt, um sie zu warnen.
Der Abstand zwischen ihrem Kaffeebecher und dem Bankende ist etwa 60 cm. Auf der anderen Seite ist die Bank mindestens 2 Meter lang und frei.
Warum nimmt sie bloß das kurze Ende?
So langsam wie jemand, der eine Thai-Chi-Übung macht, lässt sie sich nieder, ohne nach hinten zu blicken. Der Abstand zwischen ihr und dem Kaffeebecher beträgt fast 20 cm, ihr Po ist ca. 1 Meter breit. Kann das auf den restlichen 40 cm Bankstückchen gut gehen?
Nein.
Gaaaanz laaaangsam, kippt sie nach links und landet sanft seitwärts im Taubendreck. Da liegt sie und ist verdutzt.
Ich kämpfe mit mir, um nicht laut zu lachen, eile zu ihr und helfe ihr aufstehen. Sie hat zum Glück sich nicht wehgetan, kein Problem, bloß ihre Jacke und die Jeans sind schmutzig.
Episode 2 - schön und kaffeebraun / Freitag der 13.
Die Frau und ich nehmen im Zug nebeneinander Platz. An der nächsten Station setzt sich ein Mann auf den Fensterplatz mir gegenüber. Seinen "Kaffee To Go" stellt er auf dem Aschenbecher unterm Fenster ab, schlägt seine Zeitung auf, holt eine Stulle aus der Tasche und frühstückt, während er liest. Ohne richtig von der Zeitung aufzusehen, greift er nach seinem Pappbecher. Er packt so fest zu, dass er eine Delle hineindrückt und eine Kaffee-Fontäne aus dem Becher schiesst. Die Brühe läuft über seine aufgeblätterte Zeitung, in der Mitte herunter, genau auf seine helle Hose. Punktgenau entsteht ein Fleck da, wo er auch durch Urinieren hinkommen würde.
Ich bin sprachlos, als die Dame neben mir aufspringt, dem begossenen Mann ihr taubenschissbeflecktes, korpuletes Hinterteil zudreht und draufzeigt mit den triumphierenden Worten: "Das ist mir heute auch passiert."
Ich bin jetzt noch perplex.